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„Sprache hilft
… denn ein Wort, das ein Kind nicht spricht, ist ein Gedanke, den es nicht denken kann.“
Der logopädische Tätigkeitsbereich in dieser Altersstufe ist sehr vielfältig und lässt sich in die folgenden Störungsbilder einteilen:
1/3 aller Kinder mit einer SEV können ihren sprachlichen Rückstand bis zum dritten Lebensjahr aufholen (Late Bloomer).
Bei 2/3 der sprachentwicklungsverzögerten Kinder liegen aber auch nach dem 36. Lebensmonat noch sprachliche Auffälligkeiten vor. Ab dann spricht man von einer Sprachentwicklungsstörung.
Bei einer Sprachentwicklungsstörung sind ein oder mehrere Bereiche der Sprache (Sprachverständnis, Wortschatz, Aussprache, Grammatik) nicht altersgerecht entwickelt. Dabei können die Abweichungen in den einzelnen, auffälligen Bereichen unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Von einer SES sind etwa 5-8% aller Kinder betroffen. Sie kann sowohl bei einsprachig als auch bei mehrsprachig aufwachsenden Kindern auftreten. Bei mehrsprachigen Kindern zeigt sich die SES in allen erworbenen Sprachen. Kinder mit einem deutlich verspäteten Sprechbeginn haben ein erhöhtes Risiko, eine Sprachentwicklungsstörung zu entwickeln. Eine SES kann aber auch erst ab dem dritten Lebensjahr entstehen. Eine Sprachentwicklungsstörung kann sich auch im Rahmen einer allgemeinen Entwicklungsverzögerung oder -störung zeigen, z.B. bei frühkindlichem Autismus.
Als Folge werden die Kinder schlecht oder gar nicht verstanden. Bis zum Ende des fünften Lebensjahres sollten alle Sprachlaute und Lautverbindungen korrekt gebildet und angewendet werden (einzige Ausnahme: der S-Laut).
Synonym: Orofaziale Dysfunktion
Als myofunktionelle Störung fasst man alle Störungsbilder zusammen, die die Muskelfunktionen im Gesichts- und Mundbereich betreffen. Man unterscheidet zwischen motorischen (die Bewegungen betreffende) und sensorischen (die Wahrnehmung betreffende) Auffälligkeiten.
Folgende Symptome kommen besonders häufig vor:
Mögliche Ursachen für eine myofunktionelle Störung können ungünstige Angewohnheiten des Kindes wie z.B. Daumenlutschen, Lippenlecken oder ein zu häufiger Gebrauch eines Schnullers sein. Eine weitere Möglichkeit sind genetische Ursachen, z.B. bei verschiedenen Syndromen (u.a. Downsyndrom).
Häufig findet eine myofunktionelle Therapie (MFT) vor oder im Rahmen einer kieferorthopädischen Therapie statt. Eine logopädische Behandlung der MFS ist meist notwendig, um einen dauerhaften Erhalt der erzielten kieferorthopädischen Veränderungen zu sichern.
Dies betrifft u.a. vorschulische Fähigkeiten wie Reimen und Silben klatschen.
Defizite in der phonologischen Bewusstheit können zu einem deutlich erschwerten Lese-Rechtschreib-Erwerb führen.
Schwierigkeiten im Schriftspracherwerb sind häufig Spätfolgen einer (therapierten) Sprachentwicklungsverzögerung bzw. -störung.
Wie bereits oben erwähnt, können sie auch aufgrund von Defiziten in der phonologischen Bewusstheit entstehen.
Die Therapie einer ausschließlichen Lese-Rechtschreibschwäche zahlen die Krankenkassen nicht. Sie kann aber als „IGel-Leistung“ in der Praxis durchgeführt werden, d.h. die Behandlungskosten müssen von Ihnen selbst getragen werden.
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